(cd) Weiter in Hochform befinden sich Friso und Finja Bormann vom Reit- und Fahrverein Harsum. Während Friso einige der begehrten Startplätze beim Burgturnier in Nörten-Hardenberg aufgrund der Nominierung durch Bundestrainer Otto Becker erhalten hatte, war seine Schwester Finja beim „Preis der Besten“ in Warendorf aktiv.
Überaus erfolgreich verlief das internationale 3-Sterne-CSI für Friso. Nach einem ordentlichen Beginn am Freitag mit einem 12.Platz von über 80 Teilnehmern, erzielte er vor allem am Samstag eine Spitzenleistung nach der nächsten. Insgesamt vier Springen für die Weltrangliste standen in Nörten-Hardenberg auf dem Programm. Es begann mit dem Live auf NDR übertragenen Championat von Nörten-Hardenberg. Friso erreichte mit Spitzenpferd Crazy Cato zusammen mit 12 Teilnehmern das hochkarätige Stechen, darunter deutsche Spitzenreiter wie Rene Tebbel, Meredith Michaels-Beerbaum, Lars Nieberg und Thomas Fuchs. Keiner der Stechteilnehmer konnte Frisos Zeit von 33,93s unterbieten. Leider war eine Stange gefallen und so musste er mit einem tollen füften Platz statt mit einem neuen Auto vorlieb nehmen. Durch diesen Erfolg hatte ersich für die weiteren Weltranglistenspringen qualifiziert. Die Gothaer Trophy stand am Samstag abend vor traditionell ausverkauftem Stadion mit 7000 Zuschauern als nächste große Prüfung an. Mit Crazy Chara, der Vollschwester von Crazy Cato, blieb er im Umlauf als letzter Starter fehlerfrei und in Bestzeit und qualifizierte sich für die Siegerrunde der besten 10 somit auch als letzter Starter. Es entwickelte sich ein regelrechter Krimi um den Sieg. Der Moderator verstand es das Publikum anzuheizen: die Stimmung war einfach berauschend. Die Reiter flitzten über den Stechparcours. Es sah aus, als wäre die errittene Zeit nicht mehr zu unterbieten und doch ging es immer noch ein Zehntel oder Hundertstel schneller. Als vorletzter Starter ging dann der Schweizer Werner Muff mit knapper Bestzeit in Führung. Sollte Friso die Zeit noch toppen können? Obwohl er für Hindernis 2 und 3 den weiteren Weg gewählt hatte, nahm er die restlichen Hindernisse immer rasanter. “ Flieg nach Hause, Friso!“, schrie der Moderator und Friso flog mit Crazy Chara mit noch einer Sekunde Vorsprung zum Sieg. Das Stadion stand Kopf und der Jubel war sicher mindestens so laut wie das wieder anschließende atemberaubende Feuerwerk.
Am Sonntagmorgen ging Friso mit Crazy Como dem Bruder von Crazy Cato und Crazy Chara in einem 1,50m-Zeitspringen an den Start, erzielte einen zwölften Platz und ergatterte damit weitere Ranglistenpunkte.
Der abschließende Höhepunkt, der Große Preis um die goldene Peitsche, wurde wieder live auf NDR übertragen. Ein Flüchtigkeitsfehler am ersten Sprung verhinderte Frisos Teilnahme am Stechen, aber mit Rang 12 als schnellster Vierfehlerritt erreichte er erneut Preisgeld und Weltranglistenpunkte.
Keinem der anderen hochdotierten Springreitern war es gelungen, in allen vier WORLD-RANKING-Springen platziert zu sein und das mit drei selbst ausgebildeten Vollgeschwistern. Das ist wohl eine einmalige Leistung.
Für Frisos Schwester Finja ging es beim „Preis der Besten“in Warendorf weiter mit dem Ziel sich für die Europameisterschaften der jungen Reiter in Samorin (Tschechien) zu qualifizieren. Nach ihren in dieser Saison völlig überzeugenden Leistungen wie Beste im Nationenpreis in Belgien ging es nun in Warendorf in der ersten und zweiten Qualifikation sich mit Deutschlands besten jungen Reitern zu messen. Ein überragender zweiter Platz in der ersten Qualifikation, einem S**-Springen, legte den Grundstein . Nach einem Abwurf belegte sie am Sonntag Rang acht in der zweiten Qualifikation, einem S***-Springen. Das bedeutete im Gesamt-Klassement einen hervorragenden zweiten Platz bei den jungen Reitern. Am Montagmorgen kam dann die Nominierung für das CSIOY in Hagen und die Berufung in den Bundeskader. So dürfen Finja und ihr A Crazy Son of Lavina auch in Zukunft für Deutschland im Nationenpreis an den Start gehen und die EM ist ein weiteres Stück näher gerückt.